Galerie
Sturmflut 1962 Norddeutsche Küste
Ölgemälde auf Leinwand, 1976, 80 x 60 cm mit schönem Rahmen.
Das Tief "Vincinette" traf die norddeutschen Küsten mit verheerender Wucht. Bei Ebbe wurde versucht, die Deiche zu befestigen. Vincinette hatte in Hamburg 315 Menschen das Leben gekostet und tausende obdachlos gemacht. Die Eindrücke und mein eigener Einsatz als Angehöriger einer Marineausbildungskompanie in der Nacht vom 16. auf 17. Febr. 1962 haben mich als Künstler lange beschäftigt. 14 Jahre später habe ich dieses Bild aus der Erinnerung gemalt. Wie andere Helfer erhielt ich 1963 die Sturmflutmedaille des Landes Schleswig-Holstein.
Nonkonformistische Malerei
Federstrich, Tusche, Buntstifte, 1976, 60 x 42 cm, im Alu-Rahmen.
Den Hintergrund des Bildes stellen 2 Motive nonkonformistische Maler der damaligen Sowietunion dar. Die Namen der Künstler sind mir entfallen. Die Bilder hießen "der Samovar", der obere Teil "Berge". Der russische Nonkonformismus war eine Gegenbewegung zum sowietischen sozialistischen Realismus in der Zeit von 1953 bis zum Tod Stalins 1986. Die Vertreter des Nonkonformismus hatten unter massiven Verfolgungen zu leiden. Künstler um den Maler Rabin veranstalteten in Moskau eine Art Freilandausstellung, die von den Behörden mit Bulldozern niedergewalzt wurde. Die Empörung der Kunstschaffenden war gewaltig, die Behörden erlaubten daraufhin eine neue Kunstausstellung, schlossen sie aber wieder. Nach 1986 mit dem Aufbruch von Glasnost und Perestroika hielt auch der Nonkonformismus Einzug in die russischen Museen und die berühmte Tretjakov-Galerie.
Siegerbild April-Voting bei Suisse Arte Basel
Auszug aus der Rezession von Günter Weiler (Kurator von Suisse Arte, Basel)
zum Siegerbild des Mitglieder-Votings April 2015
Titel des Bildes: "Kernobst" Gouache auf Karton, 40 x 30 cm von Wilhelm Laufer
Wilhelm Laufer malt nicht im Sinne eines abstrakten Surrealismus, wie z.B. Joan Miro, der keinerlei Bezüge zu „realen“ Abbildungen kannte, eher kommen bei ihm die Ansätze des Surrealismus‘ Salvatore Dali’s durch und eine veristische Sichtweise, wie sie z.B. die Dadaisten hatten, welche stets sozialkritische Botschaften vermitteln wollten. Deshalb ist Wilhelm Laufers surrealer Ansatz eher analytisch/theoretisch. Wenngleich surreal als „über dem Realen“ zu übersetzen ist, so will er aus der Tiefe seines Inneren Dinge nach außen tragen, die ihn bewegen. Durch Surrealismus kann man überzeichnen, man malt, wenn man so will,
innere Gefühle, man bringt seine ambivalenten Gedanken zu Papier oder Leinwand, die einen bewegen und umtreiben oder Absurdes aufzeigen, um die Menschen nachdenklich zu machen. Wilhelm Laufer gelingt dies bei „Kernobst“ unmittelbar. Dabei nutzt er gekonnt seine nahezu grenzenlose Kreativität im Malprozess, zumal diese Motive immer und überhaupt ohne Vorzeichnungen, also mehr oder weniger spontan entstehen.
Es bedarf zudem einer geschulten und hervorragenden Maltechnik, denn streng genommen muss man das Surreale „real malen“. Mag der Betrachter zunächst darüber staunen, dass man „Kernobst“ zu einem Bildthema machen kann, so wird bei tieferem Nachdenken deutlich, was gemeint ist und was der Künstler „uns damit sagen will“.
Im Anhang ist der Gesamttext ersichtlich!